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Neuwahlen im Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. – mit dem Koblenzer Gerd Gutendorf erstmals ein Taxiunternehmer aus Rheinland-Pfalz im Vorstand

Gerd Gutendorf - neu gewählter BVTM-Vorstand

Die Taxi- und Mietwagenbranche in Deutschland steht nach einem Jahr Corona-Krise mit dem Rücken zur Wand und schrumpft deutlich. „Wir verlieren allein in Berlin jeden Tag zwei bis drei Unternehmen, vor einem Jahr waren es über 8.100 – jetzt sind es noch rund 6.800“, sagte der neugewählte Präsident des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e.V., Herwig Kollar. Der Frankfurter Rechtsanwalt war heute einstimmig als Nachfolger des im Dezember zurückgetretenen Michael Müller gewählt worden. „Wir fordern seit Monaten einen Unternehmerlohn. Denn in vielen Taxibetrieben sitzt der Chef selbst hinterm Steuer. Wenn er aber nichts einnimmt, kann er sich auch keinen Lohn zahlen. Sind die Reserven aufgebraucht, bleibt nur Hartz IV“, unterstrich Kollar. Wenn die Entwicklung so weiter gehe, werde sich die Mobilität in Deutschland nachhaltig verändern. Zudem habe die Pandemie den Trend zu Videokonferenzen und Homeoffice verstärkt. „Man muss kein großer Prophet sein: Dieser Trend wird bei vielen Firmen auch nach der Pandemie anhalten. Das heißt für uns wieder weniger Fahrten“, so der neue Präsident.

Gerd Gutendorf, Koblenzer Taxi- und Mietwagenunternehmer in der dritten Generation seit 1919, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes des Verkehrsgewerbes Rheinland e.V.  und frisch gewählter Vorstand im Bundesverband möchte im Rahmen seiner neuen Position die Herausforderungen der Taxi- und Mietwagenbranche aus dem ländlichen Räumen herausstellen: „Die Taxi- und Mietwagenunternehmen sorgen auch in der Krisenzeit tagtäglich für die Mobilität der Menschen. Insbesondere bei den wichtigen und lebensnotwendigen Krankenfahrten ist unsere Branche unverzichtbar, werden diese Fahrten auch dann durchgeführt, wenn der klassische ÖPNV nicht mehr fährt bzw. gar nicht zum Einsatz kommen kann. Auf der anderen Seite müssen die Taxi- und Mietwagenunternehmen wegen der Corona-Pandemie Umsatzeinbrüche von bis zu 90% und mehr verkraften. Die Hilfsprogramme des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz entfalten für unsere Branche jedoch nicht die erforderliche Wirkung. In der breiten Öffentlichkeit und in der Politik werden die Leistungen der Taxi- und Mietwagenbranche u.a. im Bereich der Krankenfahrten aus unserer Sicht nicht richtig wahrgenommen. Die Rolle der Mobilitätswirtschaft ist jedoch gerade in kleinen Großstädten und im Land systemrelevant und wesentlich. Ich möchte daher den Bundesverband dabei unterstützen, den ländlichen Gebieten einen noch größeren Stellenwert beizumessen“, so Gutendorf.

Zugleich wählte die Frühjahrstagung in digitaler Abstimmung Wolfgang Oertel aus Chemnitz zum neuen Vizepräsidenten und bestätigte Hermann Waldner, Geschäftsführer von Taxi Berlin, als weiteren Vizepräsidenten. Die Amtszeit des neuen Präsidiums läuft bis 2025.

Ebenfalls neu in den Vorstand des Bundesverbandes gewählt wurden: Roland Böhm (NRW), Dennis Klusmeier (NRW), Gregor Beiner (Bayern), Bärbel von Teuffel (Baden-Württemberg) und Murat Öztürk (Hamburg). Die Amtszeit des kompletten Vorstandes läuft ebenfalls bis 2025.

 

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